"Die Position des Subjekts [ist heute] schlichtweg unhaltbar geworden. Heute ist niemand mehr in der Lage, sich zum Subjekt der Macht, des Wissens oder der Geschichte zu machen. [...] Diese unerfüllbare Aufgabe [ist] einfach lächerlich geworden [...] mit dem Universum der Psychologie und der bürgerlichen Subjektivität. Wir erleben die letzten Zuckungen dieser Subjektivität, und dabei werden immer noch neue Subjektivitäten erfunden." Baudrillard, 1983, dt. 1985, S. 140.
Themenkomplexe:
I Psychodynamisierung (9./16.10.2012)
II Bio-Macht (30.10./6.11.2012)
III Ethnizität ( 20./27.11.2012)
IV Sex/Gender (11.12./18.12./20.12.2012)
V Posthumanismus (20.12.2012/15.1./22.1.2013)
9.10.2012
Sigmund Freud, Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse, 1917:
kosmologische, biologische und psychologische Kränkung >>
Sigmund Freud: Das Drei-Instanzen-Modell
Freud, Sigmund (1938): Abriss der Psychoanalyse, Frankfurt/Main, 1972.
Freud, Sigmund (1923): Das Ich und das Es, in: Studienausgabe, Bd. III: Psychologie des Unbewussten, Frankfurt/Main, 1975 >>
Freud, Sigmund (1921): Massenpsychologie und Ich-Analyse. Die Zukunft einer Illusion, Frankfurt/Main, 2005.
Un chien andalou, Luis Bunuel und Salvador Dali, 1929, F, ca. 16 min
Ekel (Repulsion), Roman Polanski, 1965, GB, 104 min
Jacques Lacan 1949: Das Spiegelstadium als Bildner der Ichfunktion, wie sie uns in der psychoanalytischen Erfahrung erscheint >> , hier: S. 42-49 (Franka Beck)
Melanie Klein 1995/1996: Schriften 1029-1945, Teil 1 und 2, Stuttgart.
Beispiele:
Francesca Woodman >>
Yayoi Kusama >>
Elke Krystufek: Keine Bilder im Haus am Waldsee 2012 >>
Anonymous >>
Louise Bourgeois (Eva Storms)
Hans Bernhard (Leonhard Kunz)
Passage dangereux, 1997, Hamburger Kunsthalle, 10.2. bis 17.6.2012 >>
Louise Bourgeois: The Return of the Repressed, The Freud Museum, London, 8.3.2012 bis 27.5.2012, curated by Philip Larratt-Smith >> , Katalog >>
Lippard, Lucy 1976: Louise Bourgeois. From the Inside Out, in: dies.: From the Center. Feminist Essays on Women’s Art, New York, S. 1 - 11, 238-249.
Lamont, Rosette C. 1983: Louise Bourgeois. Sculpture as Happening, in: The Massachusetts Review, Vol. 24, No. 1, Woman: The Arts 1 (Spring), S. 229-236.
Krauss, Rosalind 1999: Louise Bourgeois: Portrait of the Artist as Fillette, in: ders. Bachelorr, London.
Pollock, Griselda 1999: Old Bones and Cocktail Dresses: Louise Bourgeois and the Question of Age, in: Oxford Art Journal, Vol. 22, No. 2, S. 73-100.
Jahn, Andrea: Louise Bourgeois - Schmerzensfrau oder feministische Provokateurin der amerikanischen Kunstgeschichte?, Ein Vortrag zu Bourgeois' Körperbildern im Kontext der künstlerischen Strömungen der 60er und 70er Jahre, Vortrag v. 2.7.2008, Akademie der Bildenden Künste Stuttgart >>
Kuspit, Donald 2011: Louise Bourgeois In Psychoanalysis With Henry Lowenfeld, in: Louise Bourgeois: The Return of the Repressed, Auss. Kat., S. 39-40 >>
Hans Bernhard >> von ubermorgen.com >>
The Psych|OS Cycle, 2001-2010 >>
Gernerator, Software, 2006 >>
Psychotropic Drug Karaoke, 2007 >>
Self Portrait 2002 >>
Fotoserie >> und >>
Videostills >>
Slideshow >>
Gemälde >>
Vortrag >>
Begleittext >>
Ausstellung NTT Inter Communication Center (ICC), Tokyo, 2005 >>
"Das 'im Netzwerk haengen', an vielen Millionen unsichtbaren aber fuehlbaren Kanaelen angeschlossen sein, das Gefuehl ein duennes Membran im selbst ausgeloesten massenmedialen Sturm zu sein, dort spielt 'es' sich ab. Spielfeld ist der ganze Koerper des 'Aktionisten' und ganz speziell der Kopf. Es vibriert, es wird bedrohlich, es beschleunigt sich, die Kommunikation geraet total ausser Kontrolle und das Netzwerk wird zur globalen Bedrohung:
'We are the children of the 1980s, We are the first internet-pop-generation. We grew up with radical Michael Milken [The King of Junk Bonds] and mythical Michael Jackson [The King of Junk Pop]. Hans Bernhard is loaded with 10 years of internet & tech [digital cocaine], mass media hacking, underground techno, hardcore [illegal] drugs, rock&roll lifestyle and net.art jet set [etoy]. His neuronal networks and brain structures are similar to the global synthetic network he helped build up and maintained subversive activity within. And now they are 'infected' by a manic-depression [WHO ICD-10, F31.1.], both Hans Bernhard and The 'Network' are infected by this structural disorder. Waves of mania and depression are running through the technical, social and economic structures. Contemporary high-tech societies deal with hardcore brains using bio-chemical 'agents' to control the internal information flow, we call them psychotropic drugs. Hans Bernhard was legally sloshed by Zyprexa®, Temesta®, Dominal®, Depakine®, Neurotop®. But how can we treat a mentally ill global network?'"
Quelle >>
Alain Ehrenberg
Das erschöpfte Selbst, 2004
Depression: Unbehagen in der Kultur oder neue Formen der Sozialität, 2007 >>
Das Unbehagen in der Gesellschaft, 2011
Zahl der Nennungen des Begriffs Burn-out in ausgewählten überregionalen deutschen Printmedien im Jahr 2004: 261
Zahl der Nennungen des Begriffs Burn-out in ausgewählten überregionalen deutschen Printmedien im Jahr 2007: 336
Zahl der Nennungen des Begriffs Burn-out in ausgewählten überregionalen deutschen Printmedien im Jahr 2010: 632
Quelle: brand eins, Heft 04, April 2012
Burn-out-Syndrom bedingte Krankheitstage in Deutschland pro 1000 Versicherte im Jahr 2004: 4,6
Burn-out-Syndrom bedingte Krankheitstage in Deutschland pro 1000 Versicherte im Jahr 2007: 24,2
Burn-out-Syndrom bedingte Krankheitstage in Deutschland pro 1000 Versicherte im Jahr 2010: 63,2
Quelle: brand eins, Heft 04, April 2012
Pharma-Boom: Deutsche schlucken immer mehr Schmerzmittel, Spiegel Online, 2.11.2012 >>
Deutsche nehmen immer mehr starke Schmerzmittel, Sueddeutsche, 2.11.2012 >>
Beinahe jede(r) Zweite gilt als psychisch gestört, Stephan Schleim, telepolis, 2.12.2012 >>
Millionen von Menschen könnten fälschlich als psychisch krank diagnostiziert werden, Florian Rötzer, telepolis, 20.3.2013 >>
Normal von Allen Frances: Beichte eines Psychiater-Papstes, Jörg Blech, 12.4.2013, Spiegel Online
>>
A Burnt-Out Case?, NGBK Berlin, 1.9.-14.10.2012 >>
Karin Michalski, The Alphabet of Feeling Bad, 2012, 13 min >>
30.10.2012
Aktuelles:
Leiharbeiter bei Amazon, Made in China, 14.2.2013, Frank Lübberding, FAZ >>
Ausgeliefert! Leiharbeiter bei Amazon“, Mediathek der ARD >>
Metropolis, Fritz Lang, 1927, D (Paul Scherzer)
Drei Akte: Auftakt (66 min.), Zwischenspiel (28 min.) und Furioso (52 min.)
Erstfassung: 153 min.
Restaurierung: 146 min.
part 1/3 bei YouTube
04:46 Sinnspruch: Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein!
05:00 - 08:36 Stadt der Arbeiter unter der Erde
08:36 - 11:50 Klub der Söhne und Ewige Gärten
15:34 - 19:38 Freder in der Stadt der Arbeiter
17:31 -18:51 Haluzination des Molochs
19:48 - 20:55 Metropolis oberirdisch
25:46 - 27:59: Deine herrliche Stadt, Vater - und Du das Hirn dieser Stadt - und wir alle im Licht dieser Stadt... und wo sind die Menschen, Vater, deren Hände Deine Stadt erbauten---? Wo sie hingehören...! ...wo sie hingehören...? ...in die Tiefe...? Und wenn die in der Tiefe einmal aufstehen gegen Dich?
34:54 - 36:30 Kollaps und Brüderschaft
43:27 - 46:16 Maschinen-Mensch von Rotwang geschaffen
part 2/3 bei YouTube
01:29 - 10:33 Maria predigt in den frühchristlichen Katakomben vom Scheitern des Tumbaus zu Babel, kündigt die baldige Ankunft des Messias, Mittler zwischen Hirn und Händen an, Freders Offenbarung
14:18 - 17:15 Die vom Scheinwerfer der Taschenlampe Rotwangs penetrierte Maria
34:22 - 37:13 Maschinen-Maria
39:42 - 40:25 Der hysterische Freder
43:23 - 45:44 Die drohende Apokalypse in Form der tanzenden Femme-Fatale-Maschinen-Maria
part 3/3 bei YouTube
00:54 - 05:35 Maschinen-Maria predigt und stachelt auf: Lasst die Maschinen verhungern, Ihr Narren -! Lasst sie verrecken-!! Schlagt sie tot - die Maschinen-!!
07:02 - 09:55 Revolte
09:57 - 13:52 Angriff auf die Herz-Maschine, durch Fredersen autorisiert
14:47 - 16:28 Kollaps
17:10 - 19:39 Die vergessenen Kinder
21:34 - 27:05 Happy End in der Apokalypse: Freder erkennt Maria, die Kinder werden gerettet
29:17 - 30:54 Verteufelung Marias
35:40 - 37:24 Die Hexenverbrennung Maschinen-Marias
44:43 - 47:11 Die Heimkehrung: Mittler Du, zeige ihnen den Weg zueinander... Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein!
Michel Foucault: Bio-Macht (Julius Kraft)
Vorlesung vom 17. März 1976 >> Der Wille zum Wissen. Sexualität und Wahrheit 1, Frankfurt/Main, 1977.
"zwei Machttechnologien, die sich in einem gewissen zeitlichen Abstand etabliert haben und sich überlagern"
"Mithin eine Dressurtechnologie im Gegensatz zu und unterschieden von einer Sicherheitstechnologie; eine Disziplinartechnologie, die sich von einer Versicherungs- oder Regulierungstechnologie unterscheidet: eine Technologie, die zwar in beiden Fällen eine Technologie des Körpers ist, wo es sich aber in dem einen Fall um eine Technologie handelt, in der der Körper als mit Fähigkeiten ausgestatteter Organismus individualisiert wird, und im anderen um eine Technologie, in der die Körper durch die biologischen Gesamtprozesse ersetzt werden."
"Wir haben also zwei Serien: die Serie Körper - Organismus - Disziplin - Institutionen; und die Serie Bevölkerung - biologische Prozesse - Regulierungsmechanismen - Staat. Ein organisches institutionelles Ganzes: eine Organo-Disziplin der Institution, wenn Sie so wollen, und auf der anderen Seite eine biologische und staatliche Gesamtheit: die Bio-Regulierung durch den Staat."
Disziplinarmacht:
- Recht ueber Leben und Tod
- "sterben zu machen oder leben zu lassen"
- ab dem 17. und zu Beginn des 18. Jhd.
- Machttechniken, die auf den individuellen Körper gerichtet waren
- produziert individualisierende Wirkungen, manipuliert den Körper
- ermöglichten die räumliche Verteilung der indiv. Körper (ihre Trennung, ihre Ausrichtung, ihre Serialiserung und Überwachung)
- Vereinnahmung der Körper zum Zweck der Verbesserung ihrer Nutzkraft durch Übung und Dressur
- Techniken der Rationalisierung und der strikten Ökonomie einer Macht
- Körper-Mensch
- Regierung der Vielfalt der Menschen
- Unterteilung in individuelle, zu überwachende, zu dresssierende, zu nutzende, ggf. zu bestrafende Körper
- individuelle Dressur auf der Ebene des Details
- Überwachung und Dressur
- Tod mit hoher Ritualisierungskraft
- Tod als Manifestationsmoment des Souveräns
- vollzieht sich auf lokaler Ebene, im Rahmen von Institutionen wie Schule, Hospital, Kaserne, Werkstatt
- Disziplin als leichtere und einfacher zu realisierende Anpassung
- Körper - Organismus - Disziplin - Institutionen
- organisches institutionelles Ganzes: eine Organo-Disziplin der Institution
- Disziplin tendiert, den institutionellen Rahmen zu sprengen und eine staatliche Dimension einzunehmen, Bsp.: Polizei als Disziplinar- und Staatsmacht
Bio-Macht:
- ab Mitte des 18. Jhd.
- umfasst die Displinartechnik und integriert sie
- Macht, "leben zu machen und sterben zu lassen"
- wendet sich an das Leben
- Vereinnahmung des Lebens durch die Macht
- Leben als Gegenstand und Teil der Bio-Macht
- Machtergreifung auf den Menschen als Lebewesen
- Verstaatlichung des Biologischen
- Gattungs-Mensch
- Gesellschaftskörper
- auf die Masse gerichtet, die von dem Leben eigenen Gesamtprozess geprägt sind (Geburt, Tod, Produktion, Krankheit)
- statt individualisierend massenkonstituierend
- Geburt- und Sterberaten, Geburtenzuwachs, Fruchtbarkeit einer Bevölkerung, Lebensdauer
- als Umgang mit Epedemien: Einrichtung einer Medizin, öffentliche Hygiene
- Konzept der Bevölkerung
- Machtmechanismen: Vorhersagen, Statisiken, Messungen
- Einführung von Regulationsmechanismen zur Herstellung eines Gleichgewichts (Homöostase)
- Ziel: Regulierung der biologischen Prozesse der Menschengattung statt Disziplinierung des indiv. Körpers
- Regulierungsmacht
- manifestiert sich in der fortschreitenden Abwertung des Todes
- Tod als die allerprivatesten und verschämteste Sache der Welt
- Macht greift ein, um das Leben zu verbessern
- Kontrolle der Unfälle, Zufälle und Mangelerscheinungen
- statt Zugriff auf den Tod, Zugriff auf die Sterberate
- Tod als privater Moment, nicht der Macht ausgesetzt
- Sicherheitstechnologie
- Bio-Macht als schwieriger Anpassung, erfordert komplexe Organe zur Koordinierung
- Bevölkerung - biologische Prozesse - Regulierungsmechanismen - Staat
- biologische und staatliche Gesamtheit: die Bio-Regulierung durch den Staat
- Regulierungsmechnismen, die auch disziplinieren: Systeme der Krankenversicherung, Alterssicherung, Hygieneregeln, Druck auf die Sexualität und die Fortpflanzung, Familienhygiene, Kinderpflege, Schulpflicht...
- nicht nur das Leben meistern, sondern es zu vermehren, Lebendiges herzustellen
- Rassismus als Mittel, eine Zäsur einzuführen zwischen dem, was leben und dem, was sterben muss --> Funktion des Todes
- Rassismus als Tötungsfunktion in Form einer biologischen (nicht militärischen oder kriegerischen) Beziehung
- Versuch, Gruppen gegeneinander auszuspielen (Fragmentierung der Bevölkerung)
- Tod der niederen Rasse macht das Leben gesünder und reiner (Beziehung biologischen Typs)
- Rasse als biologische Gefahr, biologische Selbst-Stärkung und Regeneration der eigenen Rasse durch Beseitung der gegnerischen
- d.h. Rassismus als Bedingung zur Ausübung des Rechts auf Tötung (Todesrisiko, Vertreibung, Abschiebung) in einer Normierungsgesellschaft
- Rassismus nicht als Verachtung oder als ideologische Operation, sondern an die Techniken der Macht gebunden
Zusammenfassung:
- Die Disziplinarmechanismen der Macht und regulatorischen Mechanismen der Macht, die Mechanismen, die den Körper disziplinieren, und die Mechanismen, die die Bevölkerung regulieren, sind in den meisten Fällen miteinander verknüpft.
- Sexualität befindet sich an der Kreuzung von Körper und Bevölkerung, folglich gehört sie zur Disziplin und zur Regulierung
- Sexualtität als Verbindungspunkt des Disziplinären und des Regulatorischen, des Körpers und der Bevölkerung
- Norm als Anwendungselement für den disziplinierenden Körper und die regulierende Bevölkerung
- Normalisierungsgesellschaft als Verknüpfung von Disziplin und Regulierung
- Naziregime als diejenige Gesellschaft, die Disziplinarmacht und Bio-Macht maximal zum Einsatz bringt = absolut rassistischer Staat, mörderisch und selbstmörderisch
- Sozialismus von Rassismus geprägt (Ausgrenzung evolutionären Typs: Geisteskranke, Kriminelle, politische Gegner)
George Lucas, Freiheit, 1966
George Lucas, Electronic Labyrinth THX 1138 4EB, 1967
Aktuelles:
Umstrittene Initiative: Kabinett beschliesst Sterbehilfe-Gesetz, 29.8.2012
>>
Ins Körbchen, Lara Fritzsche, 15.9.2012, Zeit Online >>
Zwischen Heidi Klum und Lilliefee, Stevie Schmiedel über die kulturelle Formung der Geschlechter, 20.9.2012, telepolis
>>
Puppen mit Aussehen der Besitzerin, 26.9.2012, Süddeutsche >>
Wissenschaft, Kunst und Selbstverwirklichung, Die Schweizer Meisterschaft im Bodybuilding 2012 als ästhetisches Phänomen, Jörg Scheller, 25.10.2012, NZZ >>
Trotz Transplantations-Skandal Werbung für Organspende, Guido Bohsem, 29.10.2012, Zeit Online >>
Neues Gesetz: Ärzte und Politiker ringen um Vertrauen für Organspende, Spiegel Online, 31.10.2012
>>
Neues Organspende-Gesetz: Was sich künftig ändert, Heike Le Ker, Spiegel Online
>>
Was Sie über Organspende wissen müssen, Die Welt, 1.11.2012 >>
Facebook hat jetzt eine Organspende-Funktion, Die Welt, 2.11.2012 >>
Unter den neugierigen Augen von Schaufensterpuppen, Florian Rötzer, telepolis, 27.11.2012 >>
Merkel rät von steuerlicher Gleichstellung der Homo-Ehe ab, Spiegel Online, 1.12.2012 >>
Freiwilliges Martyrium, Die Frau, die sich strecken ließ, Spiegel Online, 1.12.2012 >>
Studie zu Geburtenrückgang, Kinderkriegen so unattraktiv wie nie, Spiegel Online, 17.12.2012 >>
Immer weniger Deutsche wollen Kinder, Uta Rasche, FAZ, 17.12.2012 >>
Früherkennung: Bundestag beschließt bundesweites Krebsregister, 1.2.2013, Spiegel Online >>
Frankreichs Nationalversammlung stimmt für Homo-Ehe, Zeit Online, 12.2.2013 >>
Von Gehirnen und Menschen: Zur Biologisierung von psychischen Störungen und kriminellem Verhalten, Florian Rötzer, telepolis, 13.2.2013 >>
Krankenkasse: Werbung für Organspende scheint zu wirken, spiegel online, 10.3.2013 >>
Millionen von Menschen könnten fälschlich als psychisch krank diagnostiziert werden, Florian Rötzer, telepolis, 20.3.2013 >>
Almax Italy, Mannequins and Display Forms >>
EyeSee Mannequin >>
Homi K. Bhabha, The location of culture, 1994, dt. 2000 (Sarah Weinberg)
Third Space
Intermediärer Raum. Entsteht, wenn es zu kulturellen Kontakten/Begegnungen mit der Folge von Durchdringungen kommt. Zwischenraum, in dem die Oppositionen vorübergehend ausser Kraft gesetzt sind. Raum der Intervention im Hier und Jetzt. Weder das Eine noch das Andere kann hier Dominanz beanspruchen. Entsteht im Spannungsfeld zwischen Identität und Differenz und beschreibt das Bild eines Ortes, an dem sich Differenzen ohne Hierarchisierung treffen bzw. Hierarchisierungen ausser Kraft gesetzt werden können. Third Space als Möglichkeitsbedingung für Hybridisierungen.
"Das Treppenhaus als Schwellenraum zwischen den Identitätsbestimmungen wird zum Prozess symbolischer Interaktion, zum Verbindungsgefüge, das den Unterschied zwischen Oben und Unten, Schwarz und Weiss konstituiert. Das Hin und Her des Treppenhauses, die Bewegung und der Übergang in der Zeit, die es gestattet, verhindern, dass sich Identitäten an seinem oberen und unteren Ende zu ursprünglichen Polaritäten festsetzen. Dieser zwischenräumliche Übergang zwischen festen Identifikationen eröffnet die Möglichkeit einer kulturellen Hybridität, in der es einen Platz für Differenz ohne eine übernommene Hierarchie gibt." (Bhabha 2000, S. 5)
"Diese 'Zwischen'-Räume stecken das Terrain ab, von dem aus Strategien - individueller oder gemeinschaftlicher - Selbstheit ausgearbeitet werden können, die beim aktiven Prozess, die Idee der Gesellschaft selbst zu definieren, zu neuen Zeichen der Identität sowie zu innovativen Orten der Zusammenarbeit und des Widerstreits führen. Beim Entstehen solcher Zwischenräume - durch das Überlappen und De-plazieren (displacement) von Differenzbereichen - werden intersubjektve und kollektive Erfahrungen von nationalem Sein (nationness), gemeinschaftlichem Interesse und kulturellem Wert verhandelt." (Bhabha 2000, S. 2)
"Privates und Öffentliches, Vergangenheit und Gegenwart, Psyche und Gesellschaft entwickeln eine Zwischen-Initimität. Diese Initmität stellt binäre Trennungen in Frage [...]." (Bhabha 2000, S. 20)
Mimikry
Prozess der Nachahmung (z.B. zwischen Kolonialmacht und Kolonisiertem). Nachahmung der "regierenden" Kultur und deren Gepflogenheiten bleibt immer makelhaft, kann nie perfekt (ident) ausfallen, sonst wäre sie bereits assimiliert. Kann eine Methode des Autoritätserhalts der Kolonialherren gegenüber den Kolonisierten sein. Prozess der Mimikry ist wechselseitig (Bsp. Teekultur in Grossbritannien). Aushandlungsprozess. Hybridität entsteht. Subversion des kolonialen Herrschaftsdiskurses. Mimikry ist performativ, da sie immer eine neue Aushandlung herausfordert.
"Unter dem Schutz der Tarnung ist die Mimikry [...] ein Teil-Objekt, das die normativen Systeme des Wissens über die Priorität von Rasse, Schreiben, Geschichte radikal umwertet." (Bhabha 2000, S. 134)
Hybridität
Entsteht etwa im Prozess der Mimikry und lässt sich im sog. Third Space verorten. Weder ein multikulturelles Nebeneinander noch eine Synthese, sondern eine andauernde und nicht lösbare Durchdringung. Keine Vermischung von Standpunkten, sondern eine dialogische Konfrontation. Gegen eine Politik der Polarisierung. Umkonzeptionierung von Identität zu Differenzen. Statt Ein- und Ausschluss: Produktivität interner Differenzen. Keine auf Konsens beruhenden Formen, sondern kultureller Dissens. Mehrfachcodierungen. Antiessentialismus. Dekonstruktion der alten, essentialistischen Konzepte von Rasse, Identität, Nation..., Kulturen einer postkolonialen Gegen-Moderne, die in einem angrenzenden, diskontinuierlichen oder oppositionellen Verhältnis zur Moderne stehen. Statt Souveränität nationaler Kulturen oder Universalismus der menschlichen Kultur verrückte soziale und kulturelle De-plazierungen.
"Konzepte wie homogene nationale Kulturen, die auf Konsens beruhende und nahtlose Übermittlung historischer Traditionen oder 'organisch' gewachsene ethnische Gemeinschaften werden - als Basis kulturellen Vergleichs - derzeit grundlegend neu definiert." (Bhabha 2000, S. 7)
"Das Auffallende am 'neuen' Internationalismus ist, dass die Hinwendung vom Besonderen zum Allgemeinen, vom Materiellen zum Metaphorischen keine glatt verlaufende transitorische und transzendent Bewegung ist. Der 'Mittelweg' der zeitgenössischen Kultur ist, wie das auch bei der Sklaverei selbst der Fall ist, ein Prozess des De-plazierens und Ent-bindens, der die Erfahrung nicht in ihrer Totalität erfasst." (Bhabha 2000, S. 8)
"Hybridität ist der Name für diese De-plazierung des Wertes vom Symbol zum Zeichen, die zur Aufspaltung des dominanten Diskurses entlang der Achse seines Vermögens führt, repräsentativ, autoritativ zu sein." (Bhabha 2000, S. 168)
"Wenn wir den Effekt kolonialer Macht in der Produktion von Hybridisierung sehen und nicht in der lauten Herrschaft kolonialer Autorität oder der stummen Verdrängung indigener Traditionen, findet ein wichtiger Perspektivwechsel statt. Er offenbart die Ambivalenz am Ursprung traditioneller Diskurse über Autorität und ermöglicht eine Form der Subversion, die in dieser Unsicherheit gründet und die diskursiven Zustände der Herrschaft in den Nährboden der Intervention verwandelt." (Bhabha 1994, S. 112)
"Nur wenn die Theorie der Tatsache Rechnung trägt, dass schon der Ort der Äusserung in sich gespalten ist, kann eine internationale Kultur gedacht werden, die nicht auf dem Exotismus des Multikulturalismus oder der Diversität der Kulturen basiert, sondern auf der Einschreibung und Artikulation der Hybridität von Kultur." (1994, S. 38)
Kunst
"Kulturelle Grenz-Arbeit verlangt nach einer Begegnung mit der 'Neuheit', die an dem Kontinuum von Vergangenheit und Gegenwart nicht teilhat. Sie erzeugt ein Verständnis des Neuen als eines aufrüherischen Aktes kultureller Übersetzung. Dieser Art von Kunst gegenwärtigt Vergangenheit nicht einfach als gesellschaftliche Ursache oder ästhetischen Vorläufer; sie erneuert die Vergangenheit, indem sie sie neu als angrenzenden 'Zwischen'-Raum darstelt, der die konkrete Realisierung der Gegenwart innoviert und unterbricht." (Bhabha 2000, S. 11)
Bhabhas Beispiele
Renée Green, Sites of Genealogy
Südafrikanische Romane von Richard Rive, Besssie Head und John Coetzee
Nadine Gordimer, Die Geschichte meines Sohnes (My son's storry), 1990
Salman Rushdie, Mitternachtskinder (1981), Scham und Schande (1983), Satanische Verse (1988)
Toni Morrison, Menschenkind (Beloved), 1998
Elizabeth Fox-Genovese, Within the Plantation Household. Black and White Women of the Old South, 1988
Guillermo Gomez-Pena
Pepon Osorio, La Cama, 1987
Allan Sekula, Fish Story, 1995
...
Mendi Obadike and Keith Obadike
blacknetart.com >>
Blackness for Sale, 2001 >>
Aktuelles:
Sind die Deutschen "ausgesprochen fremdenfreundlich" oder gibt es eine "anhaltend menschenfeindliche Situation" in Deutschland?, Florian Rötzer, 12.12.2011, telepolis >>
Langzeitstudie Deutsche Zustände, 2011, Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) unter Leitung von Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer >>
Auswertung >>
Die Gesellschaft ist vergiftet, Florian Rötzer, 11.12.2011, telepolis >>
Saudi Arabia's Alternative to Photoshopping Women Out of Ads: Scribbling All Over Cleavage, Cord Jefferson, 5.10.2012, gawker >>
So judenfeindlich sind die Deutschen, Anna Reimann, Spiegel Online, 5.12.2012 >>
Twitter-Pranger: Ja, du bist Rassist!, Spiegel Online, 4.1.2013 >>
Ausländerfeindlichkeit ist bei Deutschen weit verbreitet, Florian Rötzer, 26.3.2013, telepolis >>
27.11.2012
Edward Said: Orientalism, 1978, dt. 2009
Schmidt-Linsenhoff, Viktoria: Ästhetik der Differenz. Postkoloniale Perspektiven vom 16. bis 21. Jahrhundert, Marburg, 2010. (Marie Grunwald)
documenta 11, 2002: L'explorateur et les explorateurs devant l'histoire de l'exploration...! Le théatre du monde (Der Erforscher und die Erforscher im Angesicht der Geschichte der Erforschung...! Das Welttheater), Installation
Quelle >>
DAAD Galerie Berlin 2007: Mon Magasin. Tout de moi a tous
Quelle >>
Übung: Subjektanrufung und gesellschaftliche Positionierung und Referat: Zentrierungs- und Verschleierungsstrategien des weissen Subjekts in der Wissensgenerierung (Mano Krach)
Gayatri Chakravorty Spivak 1988: Can the Subaltern Speak? in: Nelson, Cary/Grossberg Lawrence (Hg.): Marxism and the Interpretation of Culture, Illinois University Press, Chicago >>
Gayatri Chakravorty Spivak 2007: Can the Subaltern speak? Postkolonialität und subalterne Artikulation, Wien.
Hito Steyerl / Encarnación Gutiérrez Rodriguez (Hrsg.) 2003: Spricht die Subalterne deutsch? - Migration und postkoloniale Kritik, Münster.
Weitere Beispiele:
William Kentridges, Felix in Exile, 1994 >>
Yinka Shonibare >>
Aktuelles:
ACTS OF VOICING, Über die Poetiken und Politiken der Stimme, Württembergische Kunstverein Stuttgart, 13.10.2012 bis 13.01.2013
>>
Cindy Sherman and Janet Zink as old ladies_c_1966 >>
Untitled Film Stills, 1977-1980
Centerfolds, Artforum, 1981
Fashion-Fotos, Commissioned by French Vogue, 1983-1984
Fairy Tales und Disasters, 1985-1989
History Portraits, 1988-1990
Sex Pictures, 1992
Hollywood/Hampton Types, 2000-2002
Clowns, 2003-2004
Bildmaterial >>
Der Präsident könnte es nicht besser formulieren, Bettina Gaus, 8.12.2012, taz >>
Judith Butler (Philine Kuhn)
1990: Gender Trouble. Feminism and the subversion of identity
1993: Bodies that matter
1997: Excitable Speech. A Politics of the performance
Körper als unfreiwilliger, zwanghafter performativer Effekt einer diskursiven Praxis
- Kulturell vorherrschender Diskurs konstruiert binaere Geschlechterkoerper 'Frau' und 'Mann'
- Reproduktionszwang Grund fuer normatives heterosexuelles Begehren
- Bedingung der Subjektwerdung
- Kaum Beachtung nicht binaer strukturierter geschlechtlicher "Phaenomene"
- Soziale Geschlechtsidentitaet (Frau-/Mannsein) ist keine "natuerliche" Eigenschaft des Koerpers
- Aus Materialitaet der menschlichen Koerper resultiert keine "natuerliche", binaer strukturierte Geschlechterdifferenz
- Vergeschlechtlichte Koerper bedeuten kein "natuerliches" gegengeschlechtliches Begehren
- Das Geschlecht ist nie, sondern bleibt ein permanentes Werden --> doing gender
- Performative Sprechakte bilden Wirklichkeit nicht ab, sie stellen Wirklichkeit her
- Materialisierung und Vergeschlechtlichung durch andauerndes diskursives Zitieren (sprachlich, praktisch, ikonographisch)
- Sprache ist eine "phallogozentrische"
- Es gibt keine "vordiskursive Materie".
Thomas Laqueur >> 1990: Making Sex: Body and Gender from the Greeks to Freud, Harvard University Press (dt. 1992: Auf den Leib geschrieben. Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud)
"Ich habe Kaugummi gewählt, weil es die perfekte Metapher für die amerikanische Frau ist - kau sie durch, hol dir von ihr, was du brauchst, schmeiss sie raus und schieb ein neues Stück rein."
Kubitza, Anette 2000: Die Tyrannei der Venus, Hannah Wilkes Bilder vollständiger und unvollständiger Schönheit, in: NGBK Berlin, Unterbrochene Karrieren: Hannah Wilke, 1940-1993, Berlin, S. 105
S.O.S.Starification Object Series,1974-82, Museum of Modern Art, NY
Quelle >>
S.O.S.Starification Object Series: An Adult Game of Mastifaction,1974-75, Mixed Media
Quelle >>
Excerpt from Gestures, 1974-76, Video >>
I Object: Memoirs of a Sugargiver, 1977-1978
Six works from 'So Help Me Hannah Series', 1978
Quelle >>
Portrait of the Artist with her Mother, Selma Butter (So Help Me Hannah series), 1978-81
Quelle >>
Intra-Venus Series No. 4, July 26, 1992 and No. 10, June 22, 1992, 1992
Quelle >>
Sarah Lucas (Susann Pankrath)
Au Naturel, 1994
Get Hold Of This, 194-95
Bunny Gets Snookered, 1997
The Old In And Out, 1998
Self-Portraits >>
Sarah Lucas exhibited at The Saatchi Gallery >>
Bilder bei google >>
Everyone I have ever slept with 1963-95, 1995, 2004 verbrannt
Quelle >>
Everyone I have ever slept with 1963-95, 1995
BBC Talk with Tracey Emin >>
Weitere Beispiele:
Judy Chicago
Julie Doucet
Queere Nonnen >>
Sisters of Perpetual Indulgence, seit 1979 >> , It Gets Better Campaign >>
Das x-te Geschlecht: Ist die Geschlechtsregistrierung überholt?, Ulrike Klöppel, 27.10.2011 >>
Ethikrat: Diskussionsforum zur Intersex-Problematik, Deutsches Ärzteblatt, 108/2011 >>
Stadt der Frauen, Thomas Pany, 13.08.2012, telepolis >>
Geschlechtsneutrale Erziehung, Sei, was du willst, 24.8.2012, Zeit online >>
Judith Butlers Dankesrede, Kann man ein gutes Leben im schlechten führen?, 15.9.2012, FR >>
Neue Unisex-Tarife, Welche Versicherungen werden jetzt teurer?, 2.10.2012, Bild Online >>
Sibylle Berg, Vielen Dank für das Leben, 2012 >>
Kampf gegen Diskriminierung: Transsexuelle küren Schönheitskönigin, Süddeutsche, 4.11.2012 >>
Ausstellung Der nackte Mann in Linz, Vom Idealbild zur Witzfigur, Johan Schloemann, Süddeutsche, 4.11.2012 >>
The World's Most Famous Men As Women, 6.11.2012 designtaxi.com >>
Gendermedizin: Rosa Pillen, blaue Pillen, Ina Brzoska, Spiegel Online, 20.11.2012 >>
Transgendering in der Modewelt, Spiel mit den Geschlechtern, Nadine Himmelsbach, Sueddeutsche, 5.11.2012 >>
Weiblicher Zyklus: Der Mythos von der prämenstruellen Zicke, Jana Hauschild, Spiegel Online, 3.12.2012 >>
Sie wollen einen starken Schnauzer, Wege aus der Krise: Wachtumsbranche Schönheitschirurgie mit Schwerpunkt Schnurrbarttransplantation, Thomas Pany, telepolis, 4.12.2012 >>
Faire Tarife haben wir noch lange nicht, Zeit Online, 16.12.2012 >>
Generation LGBTQIA, Michael Schulman, NYTimes, 9.1.2013 >>
Unbeschreiblich weiblich und männlich, Emanuel Derman, 18.2.2013, FAZ >>
Politiker beschließen Unisex-Toilette*!, V. Reichardt, S. Rathenow und J. Broemse, bild online, 2.3.2013 >>
20.12.2012
10-19h, Schleifweg, 1. Etage, Werkleitz Gesellschaft
Screening: Matthew Barney, Cremaster Cycle, 1994-2002 (Paul Werner)
15.1.2013
Das Selbst ist nur ein Modell, Interview mit Thomas Metzinger, Zeit Online, 23.4.2012 >>
Matthew Barney, Cremaster Cycle, 1994-2002
Maschinen-Mensch, Metropolis, 1927
Sequenz 43:27 - 46:16 Maschinen-Mensch von Rotwang geschaffen
Sequenz 34:22 - 37:13 Maschinen-Maria
Deleuze, Gilles / Guattari, Félix (1980): Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie II, 1992. (Sylvie Viain) Deleuze, Gilles / Guattari, Félix (1972): Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie I, Frankfurt 1977.
"Es funktioniert überall, bald rastlos, dann wieder mit Unterbrechungen. Es atmet, wärmt, isst. Es scheißt, es fickt, das Es [...] Überall sind es Maschinen, im wahrsten Sinne des Wortes. Was eintritt sind Maschineneffekte, nicht Wirkungen von Metaphern. [...] Alles ist Maschine." (1977, 7)
"Der Mensch [wird] mit der Maschine, oder mit anderen Dingen zu einem Stück (einer Einheit), um so eine Maschine zu konstituieren." (1977, 498)
"Obwohl alle Arten des Werdens schon molekular sind [...] muss betont werden, dass alle Arten des Werdens mit dem Frau-Werden beginnt und sich durch das Frau-Werden vollzieht. Es ist der Schlüssel zu den anderen Arten des Werdens." (1992, 378)
"Die Maschine wird dort über die Gesamtheit der Interrelationen ihrer Komponenten definiert, unabhägnig von den Komponenten selbst. Sie bringen da eine Defintion ein, die der einer abstrakten Maschine nahe ist, und die die Maschine als autopoietisch beschreibt, als Maschine, die sich selbst produziert und die ihre Komponenten permanent reproduziert und die so gesehen ein System ohne input und ohne output ist."
Félix Guattari, Über Maschinen, 1990
La Antena 1/10 >>
La Antena 2/10 >>
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La Antena 7/10 >>
La Antena 8/10 >>
La Antena 9/10 >>
La Antena 10/10 >>
McLuhan/Fiore 2001, S. 26.
Wachter/Jud
picidae, seit 2007 >>
New Nations >>
qaul.net >>
Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag, Bernd Beckert / Ulrich Riehm 2012: Gesetzliche Regelungen für den Zugang zur Informationsgesellschaft, Juni 2012, Arbeitsbericht Nr. 149 >>
Weitere Beispiele:
Dinos and Jake Chapman >>
Chris Cunningham, Aphex Twin, Come to Daddy, 1997
Mariko Mori
Anonymous
Aktuelles:
Gendoping: Lebensgefährliches Spiel mit dem Erbgut, Dennis Ballwieser, 9.8.2012, Spiegel Online >>
Neuronales Netzwerk schafft das Ich, Julia Merlot, 27.8.2012, Spiegel Online >>
Russische Transhumanisten-Partei gegründet, Peter Mühlbauer, 27.08.2012, telepolis >>
Ist das Selbstbewusstsein im Gehirn lokalisierbar?, Florian Rötzer, 28.8.2012, telepolis >>
Quantified Self, Das Handy wird zum Körperteil, Melanie Mühl, 14.9.2012, FAZ >>
Der menschliche Körper geht ans Netz, Ralf Wienken, 27.9.2012, carta >>
Schädel, schöner als in der Kunst, Volker Breidecker, Suüddeutsche, 15.11.2012 >>
Telepolis special Mensch+ 01/2012 >>
Losing Humanity, The Case against Killer Robots, 2012, Human Rights Watch >>
High-Tech-Mode, 19.1.2013, Stylebook >>
Wissenschaftler haben optogenetisches Implantat entwickelt, Florian Rötzer, telepolis, 21.1.2013 >>
Transplantation von Gliedmaßen statt Prothesen, Florian Rötzer, telepolis, 30.01.2013 >>
Gestatten, Rex: Bionischer Mensch vorgestellt, 6.2.2013, Spiegel Online >>
Cyborgs, wir alle, Arno Kleinebeckel, 16.2.2013, telepolis >>
Der Kampf um das menschliche Ich, Roland Benedikter, Karim Fathi,24.02.2013, telepolis >>
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Wir Cyborgs, Meike Laaff und Daniel Schulz, 25.3.2013, taz.de >>
Biotechnologie: 3-D-Drucker sollen Organe herstellen, Sascha Karberg, 26.3.2013, Spiegel Online >>
Technologie der Unterwerfung, Stephan Schleim, 25.3.2013, telepolis >>
Das Kriminellengehirn, Stephan Schleim, 02.04.2013 >>
Lieber Anpassung als Abstieg, Stephan Schleim, 08.04.2013 >>
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