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Seminar Dr. Birte Kleine-Benne: Net.art


Freitag, 12-14 Uhr, ESA W, Raum 119, Universität Hamburg, SoSe 2007
Start: 13.4.2007



Seitdem der Cyberspace Anfang der neunziger Jahre zunächst selbst zu einem "medialen Gesamtkunstwerk" (Rötzer/Weibel 1993) erklärt und etwa zeitgleich die Formel "net = art" (H. Bunting) aufgestellt wurde, haben sich mit und im Internet verschiedene künstlerische Praktiken herausgebildet. Wesentlich für Net.art, die ihren Begriff dem Mythos nach einem Unfall verdankt, ist ihr Umgang mit den spezifischen Eigenschaften, Technologien und Protokollen des Internets. Obwohl oder gerade weil sich die Netzkunst aus konzeptuellen und technischen Gründen einer Kunst-Kanonisierung entzieht, fordert sie die Strategien der Institutionalisierung geradezu heraus.

Als Reaktion auf die veränderten medial-technischen Bedingungen künstlerischer Produktion soll der Schwerpunkt des Seminars auf der Beschreibung und Analyse von Netzkunstarbeiten liegen - mit dem möglichen Ergebnis, unterschiedliche künstlerische Strategien, Topoi oder Charakteristika zu extrahieren und/oder einen Fragenkatalog zu erstellen, der der aktuellen Forschung bei der Entwicklung von Beschreibungsstrategien dienen könnte. Ebenso sollen die Auswirkungen auf eine Bildwissenschaft diskutiert werden, die einen weiten, Raum und Zeit einschließenden Bildbegriff zugrunde legt, veränderten Sehgewohnheiten von Frames, digitalen Bildmodulen und zuckenden Pixeln Rechnung trägt und Useraktivitäten (in unterschiedlichen Graden) berücksichtigt. Zieht überdies die Produktion netzbasierter Kunstformen auch einen neu zu definierenden Typus von Präsentation und Vermittlung nach sich, gewissermaßen als gattungstypische Antwort auf die veränderten Möglichkeiten von Kunstproduktion?

Für unsere erste Seminarzusammenkunft am 13.4.2007 bitte ich Sie, Ihre eigenen Systembedingungen zu reflektieren (Rechner, Monitor, Betriebssystem, Browser, Netzzugang, ...), außerdem um die Lektüre des Net.art-Manifests von 1999, in welchem Natalie Bookchin und Alexei Shulgin programmatisch über Spezifika und Techniken informieren und Netzkunstproduzenten Tipps zu Ausstattung und Attitüden geben: http://subsol.c3.hu/subsol_2/contributors/bookchintext.html



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Literaturempfehlungen

Position

Vorlesungsverzeichnis des Kunstgeschichtliches Seminar der Universität Hamburg SS07







Für die Zeit des Seminars (und bei Interesse darüber hinaus) empfehle ich, den RSS-Feed artwork
von Rhizome.org - platform for the global new media art community - zu abonnieren.
Rhizome ArtBase ist ein Online-Archiv seit 1999 mit derweil über 2000 Netzkunstarbeiten, das täglich wächst.



Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorstellung einer Netzkunstarbeit, einer Präsentations- oder einer Archivierungsstrategie nach Wahl in Form eines Referates (20-30 Min + Moderation) sowie eine Hausarbeit (etwa 12 Seiten) zum Themenkomplex Netzbasierte Kunstformen.









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