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Seminar Gastprofessorin Dr. Birte Kleine-Benne:
Von Ich-Kränkungen, widerspenstigen Körpern und fluiden Subjekten



Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle, Fachgebiet Kunstgeschichte, WiSe 2012-2013
Dienstag, 13.30 -15.30h, Seminarraum, Schleifweg 6
Start: 9.10.2012
Weitere Termine: 16.10., 30.10., 6.11., 20.11., 27.11, 11.12., 18.12.2012, 15.1., 22.1.2013
Zusatztermin: 20.12.2012, 12 - 19h

Um Anmeldung wird gebeten: bkb [at] eyes2k.net



Wir denken Subjekt als einen Schauplatz von Macht, Diskursen, Interessen und Strategien, das seit dem frühen 20. Jahrhundert gezielt neben klinischen und philosophischen auch künstlerischen Untersuchungen unterzogen wird. Und wir nehmen an, dass gerade die Verfasstheit des Subjekts Auskunft zu den gesellschaftlichen Verhältnissen gibt, wenn dieses psychologisiert, pathologisiert, hysterisiert, serialisiert, diszipliniert, überwacht, kontrolliert, normiert, sexualisiert, zensiert, pornografiert, ideologisiert, negiert, anonymisiert, ökonomisiert, fragmentiert, operiert, verflüssigt und/oder aufgelöst wird.

Nach seinem mustergültigen Aufstieg in den Jahrhunderten zuvor nahm zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Dekonstruktion der (unerfüllbaren) Position des Subjekts als Urheber von Macht, Wissen oder Geschichte ihren Anfang - spätestens mit Freud, der mit der Psychoanalyse die folgenschwere Kränkung der Menschheit verkündete. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts wird sich dann das Konzept einer prozessualen Subjektkonstituierung verdichten, die gesellschaftlich, sozial und kulturell verortet ist, Widersprüche und Brüche beinhaltet und je nach Perspektive als vielfältig und befreit oder als fragil und instabil beurteilt wird. Das vorläufige Ende stellt Alain Ehrenbergs Diagnose der Zunahme depressiver Symptome in den westlichen Ländern als Folge einer Kultur der Autonomie dar, sie seien eine typische Pathologie des demokratischen Menschen.

Anhand künstlerischer Beispiele sowie signifikanter Texte aus der Psychoanalyse, Philosophie und Soziologie werden wir uns verschiedenen Subjektentwürfen, -inszenierungen und -performierungen nähern, uns auf die Suche nach ästhetischen Praktiken des 20. und 21. Jahrhunderts im Umgang mit der neuzeitlichen Idee des kohärenten, stabilen und autonomen Subjekts und seiner Inthronisierung als weissen, heterosexuellen und männlichen Europäer begeben und Themen wie Identität, Körper, Geschlecht, Ich, Selbst, Macht, Schmerz etc. einkreisen.



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Jake and Dinos Chapman, Zygotic acceleration, biogenetic, de-sublimated libidinal model, 1995, Fibreglass.
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Grace Jones, Corporate Cannibal, 2008, Video: Nick Hooker







Sitzungen

Lektüreempfehlungen

Beispiele

Richtlinien für Hausarbeiten und Referate, Kunsthochschule Halle

Scheinerwerb: Leistungsscheine durch Kurzreferat und Hausarbeit
Die Hausarbeit reichen Sie bitte nicht als Papierversion ein, sondern mailen Sie mir bitte als .pdf-Dokument bis spaetestens 15.3.2013 an: b k b [at] e y e s 2 k . n e t

Sprechstunde nach vorheriger Anmeldung: dienstags, 16 bis 18h, Schleifweg 6







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