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Seminar Dr. Birte Kleine-Benne: Environmental Art

Freitag, 12-14 Uhr, ESA W, Raum 109, Universität Hamburg, WiSe 2010/2011
Start: 22.10.2010



Der Terminus Environmental Art wird in zweierlei Hinsicht verwendet: Er bezeichnet diejenigen Kunstpraktiken wie Bio-, Eco- oder Green Art, die sich mit sog. ökologischen bzw. Umweltthemen beschäftigen und daher unmittelbar mit den aktuellen Debatten zu Klimawandel, Nachhaltigkeit und erneuerbaren Energien verknüpft sind. Gleichermaßen umfasst der Begriff auch die künstlerische Auseinandersetzung mit den sog. Kontexten z.B. in politischer, ökonomischer, historischer oder sozialer Hinsicht, wie sie etwa die Site-specific Art oder die Kontext Kunst praktizieren. (Bei beiden Perspektiven handelt es sich nach Aussage der Systemtheorie in Folge ihrer "Entdeckung" der Systemumwelt und ihrer Etablierung als Systemumwelt- bzw. Kontexttheorie um ein und dieselbe Konzeption.)

Beginnend in den späten sechziger, frühen siebziger Jahren trat die Environmental Art, so eine kunsthistorische Lesweise, in Form von Land Art, Earth Art oder Arte Povera auf - kritische Stimmen lehnen in Greenberg'scher Tradition diese historische Referenz ab, da sich die künstlerische Intention dieser Kunstrichtungen grundsätzlich unterscheide: "It's about art, not landscape" (Michael Heizer). Der Terminus Sustainable Art, der neuerdings auch Verwendung findet, wird kunsttheoretisch und -historisch eher an die Conceptual Art, an deren Dematerialisierungen und Prozessualisierungen, kunstsystemische Untersuchungen und sozial-politisches Engagement, nun in Form der sog. Ecovention angeschlossen.

Künstlerische Positionen wie etwa von von Ant Farm, Critical Art Ensemble, Tue Greenfort, Tea Mäkipää, Gustav Metzger, N55, Andrea Polli, Robert Smithson oder Simon Starling sollen uns befähigen, die kunsthistorischen Referenzen zu schärfen, formale Kennzeichen der Environmental Art zu benennen und die rigide Trennung zwischen sog. autonomer und sog. instrumentaler Kunst als modernistische Altlast zu begreifen. Hierzu soll auch ein Blick auf Experimente in Design, Architektur und Städtebau in der Tradition Richard Buckminster Fullers dienen, etwa des französischen Architekturbüros R&Sie(n), des Duos Heather and Ivan Morison, des belgischen Architekten Vincent Callebaut, des spanischen Ecosistema Urbano oder der JDS Architects.

Zur inhaltlichen Einstimmung findet in der ersten Septemberwoche 2010 eine 5-tägigen Exkursion zur Emscherkunst.2010 statt. Darüber hinaus sind gemeinsame Erkundungen der Zwischenergebnisse der Internationalen Bauausstellung Hamburg (IBA) geplant.

Exkursion und Seminar werden für das Wintersemester 2010/2011 angerechnet.

Inhaltliche Einführungsveranstaltung, Vergabe der vor Ort zu betreuenden Themen und Klärung organisatorischer Fragen:
10.07.2010, 14-18h, ESA W, Raum 119
Weiterführende Informationen zur Exkursion: >>
Anmeldung: b k b [at] e y e s 2 k . n e t
Untersuchungsergebnisse der Exkursion: >>



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Quelle: Sam Bower, A Profusion of Terms, 2009.







Folgende Ausstellungen in Hamburg empfehle ich im Vorfeld des Seminars:

- SIDEWALK DELI, hier insbes. APOKALYPSE NOW - Kunst zur Klimakatastrophe, Die Schute, Maknete e.V., Industriestraße 125, 21107 Hamburg, bis 11.7.2010 >>

- Klimakapseln - Überlebensbedingungen in der Katastrophe, Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, bis 8.8.2010 >> , Presse >> , YouTube >>

- IBA 2010_Zukunft sehen und der deutsche Beitrag fuer die Internationale Architekurbiennale in Sao Paulo, Kunstverein Hamburg, bis 23.9.2010 >> und >>







Sitzungen

Environmental Art

Lektüreempfehlungen







Voraussetzung für einen Leistungsnachweis sind eine regelmäßige Anwesenheit, die Vorstellung einer künstlerischen oder theoretischen Arbeit nach Wahl in Form eines Referates (20-30 Min + Moderation) sowie eine Hausarbeit (etwa 12 Seiten) zum Thema.









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