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Hauptseminar BA + Hauptseminar Master
Prof. Dr. Birte Kleine-Benne:
Everything is live now. Das Kunstsystem im Ausnahmezustand.



Donnerstag, 17 bis 19 Uhr und ein zusätzlicher, einstündiger Wochentermin für Arbeitsbesprechungen in kleinerer Runde
Beginn: 23.04.2020
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kunstgeschichte
URL zum Meeting wird rechtzeitig mitgeteilt



Reliquien der heiligen Corona in Aachen werden gesäubert, Museen verlagern ihre Sammlungsobjekte ins Internet, Theaterwerkstätten stellen ihre Produktion auf Atemmasken um, Fördermaßnahmen werden aufgelegt und sollen sich an Roosevelts Public Works of Art Project (PWAP) und Works Progress Administration (WPA) in den 1930er Jahren orientieren, die die Karrieren von Jackson Pollock und Mark Rothko dynamisierten, Tracey Emin blogt in einem Tagebuch über den lockdown auf Instagram (https://www.instagram.com/whitecube), Museumsmitarbeiter*innen werden entlassen, Musemsshops des MoMA, Getty und Whitney verkaufen Gesichtsmasken und Handschuhe, andere Museen und Galerien wiederum spenden Hospitälern Schutzausrichtungen, die Kolleg*innen des Schauspielhauses Zürich bieten mittwochs und freitags von 10 bis 12 Uhr eine telefonische Sprechstunde an (044 258 7272), Vernissagen werden abgesagt oder finden online statt, Künstler*innen publizieren ihre Erfahrungen mit Selbsteinsperrung und Einübung des Homeoffice ... (und das ist erst der Stand bei Redaktionsschluss dieses Textes).

In dem aktuellen Ausnahmezustand (Agamben) kann offenbar ein Gegenstand prägnant in den Blick genommen werden: das Kunstsystem. Die gegenwärtigen Dynamiken geben unbekannte Auskünfte über Produktionsbedingungen, Honorare, Prekaritäten und Teilnahmegebühren, über Privilegien einzelner Künste, Künstler*innen und Institutionen, über Digitalisierungsanti- oder -sympathien, über den Kunstmarkt und Geschäftsmodelle, über Informationsflüsse und gängige wie gehypte Begriffe. Denn "everyone is live now", wie der Netzkünstler Aram Bartholl jüngst auf Twitter pointierte (https://twitter.com/arambartholl/status/1242513584397135872), in Ableitung dessen ich behaupte: Everything is live now.

Arbeitsgrundlage für unsere Live-Feldforschung sind u. a. Interviews mit Kunstsystemteilnehmer*innen via Videokonferenz sowie der Twitter-Account BetriebssystemK, mit dem die aktuell wirksamen Strukturen, Prozesse und Regeln des Betriebssystems Kunst (Wulffen) beobachtet werden. Hiermit sollen und können im aktuellen Ausnahmezustand die Spielregeln des Kunstsystem und dessen aktuelle Dynamiken in den Blick genommen werden, die sich alles andere als eindeutig, vorraussagbar und zuverlässig zeigen, die (sich) aber offenbar eine Metastabilität erhalten - was live zu prüfen wäre.

In Anbetracht der aktuellen Situation und der thematisierten Inhalte findet das Seminar online statt.
Eingesetzte Werkzeuge: WWW, Twitter, Instagram, E-Mail, EtherPad (https://yopad.eu >> ), Videokonferenz, Chat











Sitzungen

Material



Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten, Institut für Kunstgeschichte der LMU München >>

Weitere und aktuelle Informationen finden Sie auf der Institutswebseite unter Studium aktuell >> und in dem Institutsblog >>



Für einen Leistungsnachweis gilt neben einer erwünschten Anwesenheit und Pünktlichkeit die jeweilige Prüfungs- und Studienordnung in der jeweils aktuell gültigen Fassung >> .
Bachelor PSto 2012 >>
Bachelor PSto 2019 >>
Master PSto 2019 >>
Bitte schauen Sie hierzu auch die Hinweise auf LSF.

Hinweise für de schriftliche Seminararbeit finden Sie auf der Institutswebseite >> .

Die schriftliche Seminararbeit reichen Sie bitte nicht (!) als Papierversion ein, sondern mailen Sie mir bitte als .pdf-Dokument bis spätestens 15.9.2020.











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