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Übung
Prof. Dr. Birte Kleine-Benne:
Inside the White Cube



Donnerstag, 16 bis 18 Uhr
Beginn: 17.10.2019
Die erste Sitzung am 17.1.20.19 findet im Institut für Kunstgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München, Zentnerstr. 31, in Raum 007 und zwar ab 16:45 Uhr statt.
An den Folgeterminen sind wir "inside the White Cube" unterwegs.



Im Februar 1989 führte die Performance-Künstlerin Andrea Fraser als Jane Castleton BesucherInnen des Philadelphia Museum of Art durch das Museum und ging dabei auf scheinbare Nebensächlichkeiten, wie auf die Garderobe, die Toiletten, die Klimaanlage, die GebÄudetechnik und den Museumsshop ein. Damit markierte sie diejenigen Operatoren, die bis dahin nicht sichtbar waren oder unsichtbar gehalten wurden, die aber als das Ausgeschlossene das Sicht- und Sagbare konstituieren - und die heute nun mit der James-Simon-Galerie auf der Berliner Museumsinsel mit einem Architekturtempel nobilitiert sind.

In der Übung wollen wir nach mehreren und verschiedenen Ortserkundungen "inside the White Cube" die Performance von Fraser a.k.a Castleton theoretisch reenacten und aktualisieren:

Was und wie mag Jane Castleton im Jahr 2019/20 als kaum Sichtbares oder als unsichtbar Gehaltenes identifizieren, wie dürfte Castleton heute methodisch agieren? Andrea Fraser jedenfalls publizierte 2018 die über 900 Seiten starke Datensammlung "2016 in Museums, Money, and Politics" aus zugänglichen Daten, die Spenden von mehr als 5000 Vorstandsmitgliedern von 128 renommierten, US-amerikanischen Kunstinstitutionen an verschiedene parteipolitische Organisationen während der Präsidentschaftswahl 2016 dokumentiert. Damit wird nun nachschlagbar, wer in welchem Museumsrat tätig ist und mit welcher Geldsumme welche politischen Aktivitäten unterstützt hat. Andere aktuelle Strategien in den Institutionen selbst sind etwa die "best practices", die Restitutionsdebatten und die Diversifizierung von Sammlungen durch ein sog. Deaccessioning. Hinzu kommt eine jüngst wiederum von künstlerischer Seite initiierte Rekonzeptionierung der Sammlungs-, Repräsentations- und Fundraising-Politik von Kunstinstitutionen (wie von Fraser) und damit auch eine institutionskritische Auseinandersetzung, zum Beispiel mit einem sog. Artwashing.

Schlüsseltexte zum Thema und ein Blick in die Historie der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem White Cube im 20. Jahrhundert ergänzen die Übung vor Ort. Brian O'Dohertys "Inside the White Cube" (Merve) stattet mit einer erster Orientierung und Übersicht des Themas aus.




Zeichnung: Dan Perjovschi, Galerie Gregor Podnar, Berlin, 2008.








Material







Hinweise zum wissenschaftlichen Arbeiten, Institut für Kunstgeschichte der LMU München >>

Weitere und aktuelle Informationen finden Sie auf der Institutswebseite unter Studium aktuell >> und in dem Institutsblog >>

Für einen Leistungsnachweis gilt neben einer erwünschten Anwesenheit und Pünktlichkeit die jeweilige Prüfungs- und Studienordnung in der jeweils aktuell gültigen Fassung >> .

B.A. Hauptfach Kunstgeschichte, Studienordnung 2012 (3 ECTS)
ERASMUS-StudentInnen
Referat (20-40 Minuten)
oder
Thesenpapier (ca. 7.500 Zeichen)
oder
Exkursionsbericht (ca. 7.500 Zeichen)
Bewertung: bestanden/nicht bestanden

Master Kunstgeschichte (6 ECTS)
ERASMUS-StudentInnen
Hausarbeit (ca. 15.000 Zeichen) und Referat (20-40 Minuten)
oder
Hausarbeit (ca. 15.000 Zeichen) und wissenschaftliches Protokoll (ca. 7.500 Zeichen)
oder
Hausarbeit (ca. 15.000 Zeichen) und Thesenpapier (ca. 7.500 Zeichen)
Bewertung: benotet und bestanden/nicht bestanden

Bitte mailen Sie mir am Anfang der Woche, in der Ihr mündlicher Beitrag stattfindet, dessen Gliederung.

Hinweise für die schriftliche Seminararbeit finden Sie auf der Institutswebseite >> .

Die schriftliche Seminararbeit reichen Sie bitte nicht (!) als Papierversion ein, sondern mailen Sie mir bitte als .pdf-Dokument bis spätestens 15.3.2020.











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