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Hauptseminar BA + Hauptseminar Master
Prof. Dr. Birte Kleine-Benne:
Betriebssystem Kunst



Donnerstag, 16 bis 18 Uhr
Beginn: 25.4.2019
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Kunstgeschichte, Zentnerstr. 31, Raum 004



Seminarsitzungen

25.4.2019

Einführung in das Thema, Seminarverlauf, Themenvergabe und Organisatorisches


The CENSOR, 2:48, 1986

Whitney-Biennale in New York: Proteste gegen Open Casket von Dana Schutz, 2017 >>

Robert Cenedella >> , >>
Can an Outsider Artist Win His $100 Million Lawsuit Against NYC's Five Major Museums? Zachary Small, 20.12.2018, hyperallergic >>
Artist's $100 Million Lawsuit Is "Completely Baseless," Says Lawyer for Five Top Museums, Daniel A. Gross, 22.3.2018, hyperallergic >>


A poster that Robert Cenedella sent to 200 museums before filing his lawsuit, Quelle >>



2.5.2019

Foucaults Dispositiv-Begriff (Herr Daniel Lindner)

Cornelia Sollfrank
Female Extension 1997 >>
Liste der 289 virtuellen Netzkünstlerinnen >>
Interview zu Female Extension >>
OBN: Cyberfeminismus, seit docX, 1997 >>
net.art generator, seit 1999 >>
this is not by me, seit 2004 >>
MuseumShop, seit 2007 >>

Hacker >>
Meaning of Hack >>



9.5.2019





"Was ich unter diesem Titel festzumachen versuche ist erstens ein entschieden heterogenes Ensemble, das Diskurse, Institutionen, architekturale Einrichtungen, reglementierende Entscheidungen, Gesetze, administrative Massnahmen, wissenschaftliche Aussagen, philosophische, moralische oder philantropische Lehrsätze, kurz: Gesagtes ebenso wie Ungesagtes umfasst. Soweit die Elemente des Dispositivs. Das Dispositiv selbst ist das Netz, das zwischen diesen Elementen geknüpft werden kann. Zweitens möchte ich mit dem Dispositiv gerade die Natur der Verbindung deutlich machen, die zwischen diesen heterogenen Elementen sich herstellen kann. [...] Kurz gesagt gibt es zwischen diesen Elementen, ob diskursiv oder nicht, ein Spiel von Positionswechseln und Funktionsveränderungen, die ihrerseits wiederum sehr unterschiedich sein kann. Drittens verstehe ich unter Dispositiv eine Art von - sagen wir - Formation, deren Hauptfunktion zu einem gegebenen historischen Zeitpunkt darin bestanden hat, auf einen Notstand (urgence) zu antworten. Das Dispositiv hat also eine vorwiegend strategische Funktion."
Foucault, Michel 1978: Dispositive der Macht. Über Sexualität, Wissen und Wahrheit, Berlin, S. 119f.



Neueröffnung in New York: Radikaler Umbau bei Sotheby's, cpa/dpa, 4.5.2019, Spiegel Online >>

Lingner, Michael 1999: Krise, Kritik und Transformation des Autonomiekonzepts moderner Kunst >>
Lindner, MIchael 1994: Die Krise der 'Ausstellung' im System der Kunst >>



16.5.2019:

Bourdieus Habitus-Begriff (Herr Daniel Lindner)

Hito Steyerl: Is a Museum a Battlefield, 2013, Video-Lecture / Duty Free Art, 2015, Video-Lecture und Publikation

(Frau Adina Laub und Frau Sonja Kurowska)

Is the Museum a Battlefield from Museum Battlefield on Vimeo.


Documentation of Hito Steyerl's lecture, first shown at 13th Istanbul Biennial


Exhibition Hito Steyerl. Duty-Free Art, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, 2015

Duty Free Art, 2015, e-flux >>
Duty Free Art, 2017 >>
dt. bei Diaphanes >>

Unkritisierte Verstrickungen, Paul Buckermann, 1312.2018, jungle.world >>

Weitere Lectures and Talks >>
detektor.fm: Hito Steyerl gewinnt Käthe-Kollwitz-Preis, 2019 >>

Zitate aus:
Hito Steyerl 2017: Duty Free Art. Kunst in Zeiten des globalen Bürgerkrieges, Zürich.

S. 25
"Kurz, die Gegenwart fühlt sich so an als ob sie durch die Entleerung der Zukunft konstituiert wird, um die schleifenförmige Fassung einer Vergangenheit aufrechtzuerhalten, die es nie gab. Das bedeutet, dass die Bahn der Zeit zumindest teilweise tatsächlich rückwärts verläuft, nämlich von einer entleerten Zukunft zurück zur Kultivierung einer stagnierenden imaginären Vergangenheit, die sich auf ein disruptives Desing stützt."

S. 31
"Die Ökonomie der Kunst ist tief eingetaucht in diese Ökonomie der Präsenz. Die Marktökonomie der Kunst verfügt über ihre eigene Präsenzökonomie, die um Kunstmessen kreist, mit ihren Gästelisten, VIP-Bereichen und performativen Zugangs- und Ausschlussmodi auf jeder Ebene."

S. 33
"Der Terror des totalen Dasein"

S. 34
[...] Rolle von Proxys und Stellvertretern, in einer Situation, in der die gleichzeitige Präsenz an mehreren Orten zwar erforderlich, physikalisch jedoch unmöglich ist. Und das ist der Punkt, an dem Techniken der Flucht, der Verdopplung, der Blendung und Täuschung einsetzen. Sie eröffnen eine Proxy-Politik, eine Politik des Stellvertreteters und der Attrape. [...] Es kann ein Körperdouble oder ein Stuntdouble sein. Ein Scan oder ein Schwindel. Ein Zwischenglied in einem Netzwerk. Ein Bot oder eine Attrappe. [...] Eine Mustervorlage. Ein Radymade."

S. 86
"Zeitgenössische Kunst wird ermöglicht durch das neoliberale Kapital plus Internet, Biennalen, Kunstmessen, parallel dazu gestrickter Geschichten und zunehmende Einkommensungleicheit. Zu ergänzen wären noch asymmetrische Kriegsführung - als einer der Gründe für die enorme Umverteilung von Reichtum, Immobilienspekulation, Steuerflucht, Geldwäsche und deregulierte Finanzmärkte."
"Die zeitgenössische Kunst zeigt uns, dass es an (globaler) Zeit und Raum mangelt. Darüber hinaus projiziert sie eine fiktive Einheit auf eine Vielfalt unterschiedlicher Vorstellungen von Zeit und Raum und liefert somit eine gemeinsame Oberfläche, wo es keine gibt. Die zeitgenössische Kunst wird dadurch zu einem Proxy für globales Gemeingut, für das Fehlen irgendeiner gemeinsamen Basis, Zeitlichkeit oder Räumlichkeit. Sie ist bestimmt von einer Wucherung von Standorten und von einem Fehlen an Verantwortung. Sie gedeiht durch bedeutende Immobilientransaktionen, die im Rahmen einer Neuorganisation des urbanen Raums weltweit Städte transfomieren. Sie ist sogar ein Raum von Bürgerkriegen, insofern diese etwa zehn Jahre später durch die kriegsbedingte Umverteilung von Reichtümern Booms auf dem Kunstmarkt auslösen. Sie findet auf Servern und mittels einer Glasfaserinfastruktur statt sowie immer dann, wenn öffentliche Schulden sich auf wundersame Weise in privaten Reichtum verwandelt."


S. 91
"[...]grundlegend auch ein ganzer Stapel juristischer, logistischer, ökonomischer und datengestützter Operationen, die von Plattformen, die zwischen Clouds und Nutzern über staatliche Gesetze, Kommunikationsprotokolle, Unternehmensstandards etc. vermitteln, welche nicht nur über Glasfaserverbindungen, sondern auch über Flugrouten miteinander verschaltet sind."
"Das Kunstfreilager verhält sich zu diesem 'Stapel', wie das Nationalmuseum sich einst zur Nation verhielt. Es liegt zwischen den Ländern, besetzt Zwischenräume innerhalb sich überlagernder Souveränitäten, deren nationale Gerichtsbarkeit sich entweder freiwillig zurückgezogen hat oder zerstört wurde. Wenn auf der einen Seite Biennalen, Kunstmessen, 3D-Darstellungen gentrifizierter Immobilien, von Staararchitekten gebaute Museen, mit denen sich diverse Regimes schmücken, etc. die Unternehmensfassaden dieser Regionen sind, so sind die Geheimmuseen ihr Darknet, ihre Seidenstraße, in die hinein die Dinge verschwinden wie in einen Abgrund des Entzugs."

S. 106
"Die Idee von Duty Free Art besitzt einen bedeutenden Vorteil gegenüber dem kulturellen Modell des Nationalstaats: Duty Free Art wäre zu nichts verpflichtet, müsste keinen Auftrag [duty] haben - sie hätte keine Pflicht, etwas zu leisten, zu repräsentieren, zu lehren, Wert zu verkörpern. Sie stünde in niemandes Schuld und hätte keiner Sache oder einem Herrn zu dienen oder ein Mittel für etwas zu sein. Duty Free Art sollte kein Mittel sein, um eine Kultur, eine Nation, Geld oder sonst irgendwas zu repräsentieren. Selbst die zollfrei gelagerte [duty free] Kunst in den Kunstfreilagern ist nicht duty free, bar jeden Auftrags. Sie ist nur frei von Abgaben. Ihr Auftrag ist es, ein Vermögenswert zu sein. So gesehen ist Duty Free Art wesentlich das, was traditionelle autonome Kunst hätte sein können, wäre sie nicht elitär gewesen und blind für ihre eigenen Produktionsbedingungen."

S. 193f.
"Die Ökonomien der Kunst lenken Investitionen um, fort von nachhaltiger Schaffung von Arbeitsplätzen, Bildung und Forschung, und externalisieren die gesellschaftlichen Kosten und Risiken. Sie laugen Stadtteile aus, zahlen miserabel, treiben die Preise und bieten entsetzlichen Quatsch feil. Das gilt nicht nur für die Klasse der Kunstinvestoren und Kunstmanager. Auch der Lebenstitil vieler Kunstarbeiter unterstützt eine technische (und antisoziale) Unternehmesninfrastruktur, die Profite flugs in steuerrechtliche Bananenrepubliken verschieben. Apple, Googel, Uber, Airbnb, Ryanair, Facebook und andere hippe Anbieter zahlen in Irland, Jersey oder unter anderen halbgeheimen Gerichtsbarkeien so gut wie keine Steuern. [...] Gegenwartskusnt ist nur ein Hastag für alles, was undurchsichtig, unverständlich und unfair ist, für den Klassenkampf von ober nach unten und für schrankenlose Ungleichheit. Sie ist die Spitze eines Eisbergs, der als Speer fungiert."

S. 196
"Was nun? Wohin geht es von hier aus weiter? [...] Wenn Kunst eine alternative Währung ist, skizziert ihre Zirkulation auch eine operationale Infrastruktur. [...] Wie steht es mit einem Mindestmaß von Regeln im Markt - Galerieverträge, Mindestausschlussfristen für den Wiederverkauf, Künstlergebühren, bezahlten Praktika? Mit der Einführung von Blockchain-Registern für die Produktion, Transaktion und Lokalisierung von Kunstwerken, um Steuerbetrug und Geldwäsche einzudämmen? Mit der Möglichkeit, auf die demütigendsten Beziehungen zu Sponsoren und Mäzenen zu verzichten [...]? Könnte Kunst als alternative Währung, jenseit ihrer Zirkulation innerhalb bestehender Systeme, sogar noch nicht existierenden Ökonomien (Öffentlichkeiten, Institutionen, Märkte, parallele Kunstwelten usw.) ins Leben rufen?"

S. 198
"Selbst das Gros der Künstler, das es sich nicht leisten kann, ein Verdienstangebot auszuschlagen, könnte Zeit sparen, indem es sich nicht dazu hergibt. Ein Sponsoring dieser Art abzulehnen, könnte ein erster Schritt sein, um die nicht-nachhaltige und demütigende Abhängigkeit von spekulativen Operationen zu erschüttern, die indirekt autoritäre Gewalt und Spaltung vergräßern. Verbringt eure Feizeit lieber damit, Kollegen zu unterstützen, anstatt unbezahlt Arbeit für Bankstiftungen zu leisten."

23.5.2019

Ausstellung Beziehungsarbeit - Kunst und Institution, 17.06.-16.10.2011, Wiener Künstlerhaus >>
(Frau Tabea Flamm und Marcella Hanika)

Abbildungen der Ausstellung >>
Ausstellungsinformationen >>
Mit Beiträgen von: Georg Baselitz, Helke Bayrle, Martin Beck, Linda Bilda, Monica Bonvicini, Marcel Broodthaers, Daniel Buren, Céline Condorelli & Gavin Wade, Josef Dabernig, Carola Dertnig, Heinrich Dunst, Maria Eichhorn, Robert Filliou, Andreas Fogarasi, Claire Fontaine, Andrea Fraser, Peter Friedl, Katharina Fritsch, Sandra Gamarra, Mario Garcia Torres, General Idea, Dan Graham, Guerrilla Girls, Hans Haacke, Natascha Sadr Haghighian, Marlene Haring, Lise Harlev, Erwin Heerich, Christian Helbock, Nikolaus Hirsch & Philipp Misselwitz (in Kollaboration mit Judith Hopf, Raqs Media Collective, Tobias Rehberger, Rirkrit Tiravanija, Anton Vidokle und Eyal Weizman), Candida Höfer, Emily Jacir, Leopold Kessler, Michael Kienzer, Per Kirkeby, Yves Klein, Matthias Klos, Mierle Laderman Ukeles, Louise Lawler, Erik van Lieshout, Marko Lulic, Dorit Margreiter, Tom Marioni, François Morellet, Ivan Moudov, Christian Philipp Müller, Nils Norman, Brigitte Pamperl, Lia Perjovschi, Walter Pichler, Florian Pumhösl, Tobias Rehberger, Gerwald Rockenschaub, Stefan Römer, Ulrich Rückriem, Werner Ruhnau, Karin Sander, Thomas Schütte, Robert Smithson,Yuji Takeoka, Sofie Thorsen, Wolf Vostell, Franz Erhard Walther, Wochenklausur, Jun Yang, Heimo Zobernig

Guerilla Girls, Do Women Have To Be Naked to Get Inot The Met. Museum?, 1989
"We've also learned that focussing on one aspect of an issue is better than trying to change the whole world in a single work."

Hans Haacke, Fotonotizen, documenta 2, 1959

Natascha Sadr Haghighian, I can't work like this, Wall installations, 2 hammers, 2007

"It's not a question of being against the institution: We are the institution." Andrea Fraser, From the Critique of Institutions to an Institution of Critique. In: Artforum International, September 2005.



Enwezor, Okwui 2002: Die Black Box, in: Kat. Ausst. Documenta 11_Plattform 5: Ausstellung, Ostfildern-Ruit, S. 42-55.
(Frau Camilla Langnickel)

"Um zu begreifen, was die Avantgarde von heute ausmacht, darf man nicht auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunst ansetzen, sondern muss bei Kultur und Politik beginnen, ebenso wie im ökonomischen Bereich, der alle Beziehungen bestimmt, die unter die überwältigende Hegemeonie des Kapitals geraten sind." S. 45

"Im Bereich der Kunst beruht das Konzept des Museums und der Kunstgeschichte auf einer ähnlich starren Ideologie, die die Legitimität künstlerischer Autonomie, Kanons und Kennerschaft mit demselben interpretativen Anspruch der Moderne begründet, welcher auch das historische und formale Verständnis jeglichen Kunstschaffens ein für allemal formulieren wollte." S. 46

"Mit der Durchquerung von Kontinenten und Städten, Standorten und Disziplinen, Praktiken und Institutionen, Formaten und Öffentlichkeiten will die Documenta11 neue Räume für die kritische Reflexion über die zeitgenössische Situation von Kunst und Kultur eröffnen." S. 52

"Wenn wir begreifen wollen, welchen Beitrag zeitgenössische Kunst und Künstler zur Gestaltung der Zukunft leisten können, dann versteht es sich von selbst - angesicht des unktonrollierbaren Zustandes der Spätmoderne und der Unzulänglichkeit von Handlungsräumen, die die ungleichen Bedingungen globaler Entwicklung und Herrschaft von heute hinterfragen -, dass der Horizont der Documenta11 als intellektuelles Forum und als Ausstellungsprojekt neu definiert und erweitert werden musste." S. 53

"Als diagnostisches Instrumentarium bemüht sich die Ausstellung aktiv, die Beziehungen, Verbindungen und Trennungen zwischen unterschiedlichen Realitäten in Szene zu setzen, zwischen Künstlern, Institutionen, Disziplinen, Genres, Generationen, Prozessen, Formen, Medien und Aktivitäten sowie zwischen Identität und Subjektivierung. Gegen die vermeintliche Reinheit und Autonomie des Kuntobjekts setzt die vielfach vernetzte Austellung einen neuen Begriff von Moderne, der auf den Ideen von Transkulturalität und Exterritorialität basiert." S. 55



IN MEMORY OF OKWUI ENWEZOR, 1963-2019, Texts by Hito Steyerl, Coco Fusco, Raqs Media Collective, and Supercommunity >>

"If anyone helped birth the idea of an art world (as opposed to a few local cliques), it was Okwui."
"His world wasn't a collection of cultural trophies, no mindless bullet list of innovation talking points, but bristled with elegance, generosity, and intellectual brilliance. He didn't just expand art canons in a geographical sense, but also formally and historically."
"This time not necessarily to restore Euro-American supremacy in artistic appreciation, but to glorify neo-authoritarian regimes all over with their 'own' art filter bubbles defined by a mix of nationalism and corruption/market interests."
"But we don't have to look to the Gulf, Turkey, or Russia for evidence. Similar forces are active in seemingly liberal Bavaria, where, as with everywhere else, receding public funding is replaced by corrupt market interests intent on restoring an aesthetic (and financial) status quo ante."
"German and especially Bavarian elites like nonwhite people as long as they are successful, profitable, and beneficial for their own reputation, preferably as soccer players."


6.6.2019

Daniel Buren
(Frau Carola Jorquera)

Les deux plateaux, Ehrenhof des Pariser Palais Royal, 1985-86 >>


Daniel Buren - Les Deux Plateaux from kamel mennour on Vimeo.



Zur Wiederbelebung des staatlichen Kunstauftrags in Frankreich während der 1980er Jahre: Les deux plateaux von Daniel Buren im Ehrenhof des Pariser Palais-Royal, Valerie Bussmann, 2013 >>



The Square, 2017 >>
(Frau Alina Ravilova)

Trailer >>

Interview Scene >>
Tourette syndrome Scene >>
The Dinner Party Scene >>









13.6.2019

Betriebssystem Kunst. Philosophische Genealogie des Begriffs Betriebssystem Kunst
(Herr Pietro Tondello)

"Zeitgenössische Kunst muss heute als ein System verstanden werden, das spezifische Strukturen ausgebildet hat, besondere Prozesse kennt und bestimmten Regeln gehorcht. Struktur, Prozesse und Regeln bilden innerhalb des gesamtgesllschaftlichen Gefüges einen relativ eigenständigen Komplex. Die für die Aufrechterhaltung dieses Komplexes notwendigen Bedingungen werden hier unter dem Stichwort 'Betriebssystem Kunst' zusammengefasst."

"Dabei ist zu unterscheiden zwischen Kunstformen, die sich auf das Betriebssystem Kunst beziehen und in der folgenden Darstellung als 'Betriebssystem Kunst als Kunst' in Anführungsstriche gestellt weden. 'Betriebssytem Kunst' und die Strukturen, Prozesse und Regeln, die das Betriebssystem konstituieren und als Begriff ohne Anführungsstriche aufgeführt werden."

"Dabei tritt eine wesentliche Schwierigkeit zutage, die dem Thema eingeschrieben ist: Die Kunstformen des 'Betriebssystem Kunst' konstituieren das Betriebssystem Kunst mit. Zuweilen wird deshalb eine analytische Darstellung dieser Unterscheidung an ihre eigenen Grenzen stossen."

Thomas Wulffen 1994: Betriebssystem Kunst, in: Kunstforum International, 125, S. 50 -58.



"Etwas, das beobachtet werden kann, wird Objekt genannt. Behauptet wird, ihm eigne das Attribut der 'Beobachtbarkeit', weil es, indem es sich selbst beobachtet, beginnt, das Universum der Beobachtung seiner selbst zu bewohnen. [...]
Die Form der Selbstbeobachtung involviert ein Mittel der Beobachtung und die beiden alternierenden Rollen des Selbstbeobachtens und des Selbstbeobachtetwerdens."
Ranulph Glanville, Dasselbe ist Anders, in: Objekte, Berlin 1988.

"Es muss sekundäre Formen des Wahrscheinlichmachens von Unwahrscheinlichkeit geben, mit anderen Worten: einen Kunstbetrieb. Das Kunstsystem stellt Einrichtungen zur Verfügung, in denen es nicht unwahrscheinlich ist, Kunst anzutreffen - etwa Museen, Galerien, Ausstellungen, Literaturbeilagen von Zeitungen, Theatergebäude, soziale Kontakte mit Kunstexperten, Kritikern usw. Aber das ist nur eine erste Stufe der Annäherung. Sie gibt […] nur den 'Rahmen' ab für verdichtete Erwartungen, also für die Einstellung auf die Bereitschaft, Überraschendes als Kunst zu beobachten."
Niklas Luhmann, Die Kunst der Gesellschaft, Frankfurt/Main 1995.



Maria Eichhorn >>

Maria Eichhorn @ doc14 >>
Building as unowned property (2017)
Rose Valland Institut (2017) >>
Sammlung Alexander Fiorino, Kassel >>
Album Bundesarchiv Koblenz, B 323/311 >>
Unrechtmäßig aus jüdischem Eigentum erworbene Bücher >>
&qut;Ich unterscheide zwischen Deutschen, die alt genug sind, um eine Rolle im Krieg gespielt zu haben, und der Nachkriegsgeneration." Interview mit David Toren (2016-2017) >>
Versteigerungsprotokolle 1935-1942, Berlin >>
Bibliothek und Leseraum >>



27.6.2019

Originale. echt/falsch
(Frau Antonia Kazmierczak)

Ausstellung
Originale echt/falsch. Nachahmung, Kopie, Zitat, Aneignung, Fälschung in der Gegenwartskunst, Ausstellung im Neuen Museum Weserburg Bremen, 1999, kuratiert von Thomas Deecke >>
mit Mike Bidlo, Marcel Broodthaers, Ernst Caramelle, Marcel Duchamp, Jimmie Durham, Sylvie Fleury, Günther Förg, Hans Haacke, Martin Kippenberger, László Lakner, Bertrand Lavier, Sherrie Levine, Peter Niemann, Richard Pettibone, Gerhard Richter, Cindy Sherman, Daniel Spoerri, Haim Steinbach, Elaine Sturtevant, Andy Warhol, Emmett Williams

Literatur zum Thema
Zuschlag, Christoph 2012: Die Kopie ist das Original, in: Mensger, Ariane (Hrg.): Déja-vu? Die Kunst der Wiederholung von Dürer bis YouTube, Karslruhe 2012, S. 126-135. >>
Byung-Chul Han 2011: Shanzhai. Dekonstruktion auf Chinesisch, Berlin. >>
Stefan Römer 1998: Der Begriff des Fake, Diss. an der HU Berlin. >>



Banksy
(Frau Julia Schlieder und Frau Lisa Thommes)

Banksys Webseite >>
Urbanshit: Banksy >>

Die meist gegoogelten Künstler 2017: 1. Banksy >>
Meistgegoogelte Künstler 2018: 1. Banksy >>

"Hacking might be characterized as 'an appropriate application of ingenuity'. Whether the result is a quick-and-dirty patchwork job or a carefully crafted work of art, you have to admire the cleverness that went into it."
aus: The Jargon File (version 4.4.7) >>





4.7.2019

Isabelle Graw 2005: Jenseits der Institutionskritik. Ein Vortrag im Los Angeles County Museum of Art >>
(Frau Léonie Koch)



Institutional Critique

"Befragt man Augenzeugen, deren Arbeiten unter diesem Label subsumiert wurden, dann vermögen sie sich beim besten Willen nicht zu erinnern, wann es eigentlich aufkam und wer es in Umlauf brachte."
Graw, Isabel 2005: Jenseits der Institutionskritik. Ein Vortrag im Los Angeles County Museum of Art, in: Texte zur Kunst, Sept. 2005, 15. Jhg., Het 59, S. 40-53 >> .

Art Term: INSTITUTIONAL CRITIQUE
"Institutional critique is the act of critiquing an institution as artistic practice, the institution usually being a museum or an art gallery. " >>

Andrea Fraser 2005: Texte zur Kunst, September, 15. Jhg., Heft 59, S. 86-89:
Institutionskritik als eine Methodologie kritisch-reflexiver Ortsspezifizität

Andrea Fraser 2005: From the Critique of Institutions to an Institution of Critique, Artforum, September, No. 1, S. 278-283.
Andrea Fraser 2007: From Institutional Critique to an Institution of Critique, The Cooper Union School of Art

"Wie ist es möglich, dass man nicht derartig, im Namen dieser Prinzipien da, zu solchen Zwecken und mit solchen Verfahren regiert wird - dass man nicht so und nicht dafür und nicht von denen da regiert wird?"
Foucault, Michel 1992, Was ist Kritik?, Berlin, S. 11f.



11.7.2019

Hans Haacke
(Frau Judith Malsch)

Shapolsky et al. Manhattan Real Estate Holdings, A Real Time Social System, as of May 1, 1971 >>

Manet-Projekt 74' >>



Brian O'Doherty, Inside the White Cube & Christian Jankowski
(Frau Christiane Pyka und Frau Alina Sophia Schiess)

Brian O'Doherty, Inside the White Cube, 1976, 3teilige Essayfolge in Artforum International
O'Doherty, Brian 1986: Inside the White Cube. The Ideology of the Gallery Space, San Francisco.
O'Doherty, Brian 1996: In der weißen Zelle. Inside the White Cube, hg. von Kemp, Wolfgang, Berlin.
O'Doherty, Brian 2018: Collected Essays, University of California Press

"The white cube I described over thirty years ago is no longer the same place. The stresses on it from within have increased. This has to do with the diversification of artistic practices..." 2018, S. 330.

Tony Bennett 1988: The Exhibitionary Complex >>
Niklas Luhmann 1994: Die Ausdifferenzierung des Kunstsystems, Bern 1994.

Christian Jankowski >>

The Perfect Gallery, 2010 >>

Kunstmarkt TV, 2008, Video, color, sound 45:15min, Edition of 5 >>
und auf vernissage.tv >>



18.7.2019

The Price of Everything, 2018
Regie: Nathaniel Kahn

Webseite >>
Trailer




Die Kunst des toten Mannes, 2019
(Herr Sérgio Linhares)

Originaltitel: Velvet Buzzsaw, Regie: Dan Gilroy
Trailer




ZPS
(Herr Johannes Stanislaus)

Webseite >>
Flüchtlinge fressen - Not und Spiele, 2016, Berlin >>
Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland vom 19.10.2016 >>





25.7.2019

Abschließend:

Kann die Kunst sich das leisten? Von Jörg Heiser, in: Republik, 13.07.2019 >>
Nan Goldin, PAIN >>
The tear gas biennial, statement from Hannah Black, Ciaran Finlayson and Tobi Haslett regarding Warren Kanders and the 2019 Whitney Biennial, in: Artforum, 17.7.2019 >>
Forensic Architecture becomes aighth exhibitor to withdraw from Whitney Biennial, in: Artforum, 20.7.2019 >>

Michael Rakowitz im Interview: Wir brauchen ethische Richtlinien fürs Mäzenatentum, in: Monopol, 1.3.2019 >>



Dana Schutz, Open Casket, 2017
(Frau Susann Kühn)

Emmett Till's Murder, and How America Remembers Its Darkest Moments, By Audra D.S. Burch, Veda Shastri, Tim Chaffee, 20.2.2019, in: The New York Times >>

Wie die Demokraten zur ethnischen Spaltung der USA beitragen, Anna Sauerbrey, 21.7.2019, in: Tagesspiegel >>


Trevor Noah zu Trumps Divisive 2020 Strategy and "Send her back":
"Trump's plan is to paint The Squad as the most un-American people possible... to appeal to that portion of white voters who determined the electoral college in the last election and say, 'I'm with you, not these people.'"



KI in der Kunst
(Frau Alexandra Avrutina und Frau Franziska Weber)

Emphatische Systeme , 14.6.2019 bis 8.9.2019 im Frankfurter Kunstverein Yves Netzhammer >>
Takyuki Todo >>
Theo Jansen >>
about >>

Festival POLITIK DER ALGORITHMEN - KUNST, LEBEN, KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
11. bis 16. Juni 2019
Münchner Kammerspiele >>
Broschüre >>








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